Homeoffice - auch für die Augen eine Belastungsprobe

Dauernde Bildschirmarbeit kann langfristig den Augen schaden. Im Homeoffice verbringen die Meisten noch mehr Zeit vor dem Computer, als im Büro. Wie gestaltet man das Arbeiten zu Hause augenfreundlich?



Der tägliche Weg ins Büro entfällt und damit auch Bewegung. Statt vor grossen Bildschirmen, an einem ergonomischen Arbeitsplatz mit ausreichend Licht zu sitzen, arbeiten viele derzeit mit Laptop (kleiner Bildschirm) irgendwo zu Hause. Auch Meetings und Konferenzen finden derzeit nur noch online statt. In der Freizeit schaut man Fernsehen, streamt Netflixserien oder frönt dem Gaming. Fazit ist, in Zeiten von Homeofficepflicht und Einschränkung der Freizeitmöglichkeiten verbringen die Menschen noch mehr Zeit vor dem Bildschirm als sonst. Das gefährdet nicht nur die allgemeine, sondern auch die Augengesundheit.



Wie wir es den Augen im Homeoffice leichter machen?

Man sollte sich einen Arbeitsplatz suchen, an dem man sich wohlfühlt und wenig abgelenkt wird. Er muss nicht gross sein, sollte aber einige wichtige Voraussetzungen erfüllen.

Viel Licht, aber Vorsicht vor Reflektion

Tageslicht ist die optimale Voraussetzung für konzentriertes, augenfreundliches Arbeiten. Ein Arbeitsplatz am Fenster ist dafür ideal. Das Licht sollte am besten seitlich einfallen, damit es nicht zu störenden Blendungen und Spiegelungen kommt. Das gilt auch für Schreibtischlampen und andere direkte künstliche Lichtquellen. Als Unterstützung an trüben Wintertagen leistet eine Tageslichtlampe zusätzlich wohltuende Dienste.

Tipp:

Wenn sich der Lichteinfall im Tagesverlauf ändert und zu bestimmten Zeiten blendet oder zu Reflektionen führt, regulieren Vorhänge oder Jalousien das Problem.

Der richtige Abstand zum Bildschirm ist entscheidend

Der Monitor sollte mindestens 60 Zentimeter Abstand zu den Augen haben. Die Bildschirmoberkante sollte auf Augenhöhe sein und der Blickwinkel leicht nach unten fallen. Sitzen mit geradem Rücken und gestrecktem Nacken ist wichtig. Becken und Rücken stehen idealerweise im 45-Grad-Winkel zueinander. Es empfiehlt sich, die Sitzposition regelmässig zu wechseln.

Zugluft und Lufttrockenheit sind Feinde der Augen

Klimaanlagen und Heizungsluft können den Augen zu schaffen machen. Das Sitzen in zugigen Räumen sollte vermieden werden. Besonders wichtig ist es, auf ausreichend Luftfeuchtigkeit zu achten. Bildschirmarbeit begünstigt per se schon die Trockenheit der Augen (siehe unten), Heizungsluft erhöht das Risiko. Neben einem Luftbefeuchter sorgt auch regelmässiges Lüften für ein gutes Raumklima.

Aktives Blinzeln pflegt und verhindert trockene Augen

Andauerndes Starren auf einen Monitor in naher gleichbleibender Entfernung strengt die Augen an und trocknet sie aus. Das liegt daran, dass sich die Lidschlagfrequenz dabei massiv verringert – während der Konzentration vergessen wir zu blinzeln. Das regelmässige Blinzen ist aber wichtig. Es verteilt die Tränenflüssigkeit und hält Hornhaut und Bindehaut feucht. Der Tränenfilm wiederum versorgt das Auge mit Nährstoffen und schützt es vor Infektionen. Darum gilt vor dem Bildschirm bewuss.

Pausen machen und Frischluft tanken ist eine Wohltat für die Augen

Den Blick immer wieder vom Bildschirm zu nehmen und wenigstens alle 20 Minuten einen Gegenstand in der Ferne zu fokussieren, verschafft den Augen entspannende Abwechslung und lässt sie weniger schnell ermüden. Noch wirkungsvoller sind regelmässige Auszeiten, die man bestenfalls an der frischen Luft verbringt; eine Wohltat für Augen und Konzentration.

Blaulichtfilter vermindern digitalen Sehstress

Bildschirme strahlen Baulicht aus. Diesem blauen Licht über lange Zeiträume ununterbrochen ausgesetzt zu sein, kann zu sogenannten digitalem Sehstress bis hin zu Schlafstörungen führen. Hier hilft ein Blaulichtfilter, der sich bei vielen Geräten über eine Software einrichten lässt. Bildschirme, die über den Modus «Nachtschicht» oder «Nachtmodus» verfügen, regulieren damit die Bildschirmhelligkeit und dämmen das Blaulicht.